Elmet

Fiona Mozley

Ein Jahr voller Erlebnisse zusammengepackt in einem komplexen Buch mit Tiefgang

 

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Cover:
Das Cover zeigt einen dichten Wald in düsteren Tönen, welches gut die Stimmung der Geschichte von Elmet wiedergibt. Zusätzlich repräsentiert der Wald den Ort der Haupthandlung.

Worum geht es?
Daniel und Cathy leben zusammen mit ihrem Vater in Elmet, welches bis ins 17. Jahrhundert eine Zuflucht für Gesetzesflüchtige war. Lange leben sie friedlich für sich in einer Waldhütte, bis ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt.
Aufbau:
In der «ich»-Perspektive begleiten wir den vierzehnjährigen Daniel, ein störrischer, sehr naiver, aber auch ruhiger Junge, welcher mit viel Ausdauer seine Ziele verfolgt. Aus seiner Sicht erleben wir, wie seine Schwester sich durch die Tage kämpft und der Vater sie auf eine ungewisse Zukunft vorbereitet. Durch die authentischen Charaktere, konnte man die Geschichte ernstnehmen und mit den Protagonisten mitfiebern.
Ab den ersten 50 Seiten nimmt die Geschichte fahrt auf und man lebt sich in der Geschichte ein, welche das tägliche Chaos beschreibt, was die ganze Familie erlebt. Die Geschichte verläuft Chronologisch, bis auf einzelne, deutlich abgehobene Kapitel, welche die Gegenwart behandeln.
Die Geschichte wird durch viele Metaphern und ausführliche Umgebungsbeschreibungen lebendig. Jedes Stilmittel ist vertreten und wird sehr abwechslungsreich verwendet. Dadurch und durch die teilweise auch eher längeren Sätze war das Lesen des Buches für mich sehr anspruchsvoll. Trotzdem vermochte die Autorin mit ihren Bildgewalteigen und Detailverliebten Beschreibungen den Leser zu fesseln.
Das Buch behandelt unterschiedliche, sehr heikle Themen, welche zum Schluss im Teil mit den Spoilern genannt werden, da sie zu viel über die Geschichte verraten würden. Jedoch zeigt der Vater eine ungesunde und zum Teil auch sehr gefährliche Erziehungsweise vor. Im Allgemeinen war es überraschend, wie direkt manche Themen angesprochen wurden. Unter anderem wird auch gezeigt, wie unterschiedlich die Welt betrachtet werden kann, selbst wenn es um Gewalt oder Eigentum geht.

***Ab hier mit Spoiler***
Daniel befindet sich mitten in der Selbstfindung und verfolgt seine Ideale, während Daniels Schwester Cathy mit sexueller Belästigung und Mobbing zu kämpfen hat. Ihr Vater legt sich währenddessen mit den falschen Leuten an, während er seine Kinder Trinken und Rauchen lässt, eine sehr ungesunde Ernährung verfolgt und sie von jeglichen, fremden Einflüssen fernhält.

Eigene Meinung:
Während des Lesens fühlte es sich an, als würden mir Schuppen von den Augen fallen. Ich erkannte: Menschen sind gut darin, Dinge zu verdrängen, die es selbst heute häufig in unserem Leben gibt, weil sie unangenehm sind, oder Erinnerungen wecken, die wir nicht haben mögen. Das Buch hat mich dadurch sehr beeindruck und wird mir wahrscheinlich eine Weile im Gedächtnis bleiben.

Fazit:
Elmet ist ein sehr tiefgehendes, realistisches Buch welches mit seinem Bezug zur Realität punktet, uns aber auch gleichzeitig die dunklen Seiten der Menschen aufzeigt und mich mit den versierten Charakterzügen der Protagonisten überzeugen konnte. Wer jedoch allergisch auf offene Enden reagiert, sollte jedoch lieber die Finger von diesem Buch lassen.
Von mir bekommt das Buch auf Grund von zwischenzeitlichen Längen 3 von 5 Sternen.